Freitag, 30. Dezember 2011

Zwischen den Jahren...

...ist es ein bisschen ruhig geworden in Nolys Blog.

Das liegt zum einen an Feiertagen und Schulferien, zum anderen aber auch deutlich daran, dass die Digi kaputt ist. Es macht einfach mehr Spaß, illustrierte Berichte zu schreiben, schließlich will ich Ihnen und Euch, liebe LeserInnen, Noly ja von allen Seiten präsentieren, in der Hoffnung, dass

eines schönen Tages

genau die/der Richtige

sich in die Sausemaus verliebt

und ihr lebenslang ein  Plätzchen an ihrer/seiner Seite einräumen will :-))))))))))))))))))))))))))))))))

Denn momentan gilt leider immer noch - keine einzige Anfrage von Juli bis heute für die Maus.

Das ist leider trauriger Rekord! - Von allen Pflegis, die bislang hier waren (und wir haben mal nachgezählt, das waren von Herbst 2006 an immerhin 16 Hunde, ich hoffe, wir haben niemanden vergessen!) ist Noly die einzige, für die sich noch nie ein Mensch interessierte!

Liegt das daran, dass sie ein leichtes körperliches Handicap durch ihre Verletzungen davongetragen hat? Andererseits hatte sogar unsere alte Gnadenbrot-Kaukasenoma Aris, die kaum noch aufstehen konnte, zwei ernstgemeinte Anfragen, der Leishmaniose-positive Dalmatiner Pauli, der nicht alleinbleiben konnte, innerhalb von fünf Monaten sein Zuhause gefunden und auch unser faules Dreibeinchen Aqui hat letztendlich ein ganz supertolles Zuhause gefunden und bildet nun dort zusammen mit einem weiteren Dreibein ein tolles sechsbeiniges Team.

Ist die Kleine vielleicht zu unscheinbar? - Ich hatte schon einige Hunde hier, die nicht unbedingt durch Schönheit bestachen und dennoch ein tolles Plätzchen gefunden haben. Auf Spaziergängen jedenfalls wird Noly immer sehr bewundert für ihr graziles Aussehen.


Oder liegt es vielmehr an Nolys psychischem Zustand? Wer holt sich schon freiwillig einen ängstlichen Hund ins Haus???


Aber - hat nicht gerade ein solcher Hund es verdient, im Leben so richtig anzukommen, seinen Lebensmittelpunkt zu finden, der ihm die Sicherheit gibt: Hier muß ich nie wieder weg! Hier mag man mich, so wie ich bin!


Ich gebe zu, ich hatte noch nie einen so jung so ängstlichen Hund in Pflege wie Noly, andererseits macht gerade dann jeder Fortschritt doppelt Freude und das übermütige Glitzern, das immer öfter aus ihren Augen hervorbricht, lässt mich manches Mal vor mich hin schmunzeln oder auch laut auflachen (Gerade vorhin wollte ich eine kleine Wunde an Nolys Pfote versorgen - sie wurde ganz zappelig, als ich die oberflächliche Wunde spülte, hielt dann aber halbwegs still. Ich holte Desinfektionsmittel, schraubte das Fläschen auf, stellte es neben ihr auf den Boden und musste mich dann noch einmal zur Seite bücken um ein Küchenpapier zu greifen. Als ich wieder hinschaute, war die kleine Hexe auf und davon - mit dem Fläschchen Desinfektionsmittel, das sie gerade im Maul in ihr Körbchen transportieren wollte. Auf mein ermahnendes "Hey!" schien sie breit zu grinsen, legte das Fläschchen im Körbchen ab und kam wedelnd zu mir gelaufen. Einfach zum Durchknuddeln, die Lütte!)


Glücklicherweise war Noly hier von Anfang an sehr vertrauensvoll, lediglich mit meinem Mann hat sie sich ein bisschen schwerer getan. Ich konnte von Anfang an alles mit ihr machen, sie hat nie Angst vor den Kindern gehabt.
Ich kann natürlich nicht sagen, wie sich das bei einem Umzug in ein neues Zuhause gestalten würde, denn hier war es ja die ersten zwei Wochen auch sehr entspannt. Erst danach fing sie an, vor allen fremden Menschen Angst zu haben, diese im Haus zu verbellen und draussen zu meiden. Wir rätseln noch immer, was diesen Umschwung ausgelöst hat, aber eine Situation, an der wir es festmachen könnten, fällt mir bis heute nicht ein.
Eine Vermutung ist, dass sie durch die Reise von Griechenland hierher so "durch den Wind war", dass sie sich einfach eine Konstante im Unbekannten gesucht hat, woran sie sich halten konnte.


Wir wissen auch nicht, was ihr in Griechenland in den ersten Lebensmonaten widerfahren ist - hat ein Unfall sie so zugerichtet oder war es Mißhandlung?
Hat sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht in ihren ersten Wochen oder einfach gar keine Menschen kennengelernt?
Natürlich stellt man sich diese Fragen, aber letztendlich müssen wir an der Situation, wie sie sich heute darstellt, arbeiten, da wir Nolys Vergangenheit ja nicht mehr durchleuchten können. Ab Januar werde ich mit Noly dafür die Hundeschule besuchen, was bisher aufgrund ihrer körperlichen Probleme nicht möglich war. Aber nun ist sie fit für die Schulbank!


Fest steht - Frontalkontakt zu unbekannten Menschen macht ihr Angst. Bei Männern tendenziell mehr als Frauen, halten Personen etwas wie z.B. eine Leine, einen (Wander-)Stock in der Hand, erst recht. Das gilt auch für Kinder. Andererseits ist sie in all ihrer Vorsicht auch neugierig, nähert sich gern von hinten zum Beschnuppern, möchte aber bitteschön nicht beachtet/angesprochen/angeschaut werden ;-)) Bei vertrauten Personen sucht sie durchaus engen Körperkontakt, schläft am liebsten eng angeschmiegt.


Ich glaube, es steckt zwar noch ein guter Batzen Arbeit drin, aber ich bin sicher, dass hundeerfahrene Menschen, die sich auf Noly einlassen können und sie weiter fördern und fordern, sehr viel Spaß mit ihr haben würden!


Sie ist einfach so lebenslustig, flink, clownesk, pfiffig, frech, lernwillig undundund, dass es schwerfällt, sich nicht um ihr Pfötchen wickeln zu lassen. Wenn sie - windhundartig - rennt, merkt man zwar noch ihr Handicap, aber man merkt vor allem den puren Spaß, eine allumfassende tiefe Freude, es ist als würde sie mit jeder Pore ihres Körpers rufen: "Hallo Leben, hier komme ich!"


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Ich wünsche mir daher vom Jahr 2012 für meine Maus

ein tolles Zuhause

 unbedingt in ländlicher Gegend (da Straßenlaufen ihr extremen Streß bereitet)

mit hundeerfahrenen, liebevollen Menschen (vielleicht ein fittes Pärchen, das sie zum perfekten Trio ergänzen kann)

oder auch zum gelungenen Quartett, denn sie liebt andere spielfreudige Hunde

die mit ihr die Hundeschulbank drücken möchten, ihr ganz viel beibringen und mit ihr unternehmen

aber nicht traurig sind, dass Noly keine Leistungssportlerin werden wird


die einfach liebevoll, konsequent und geduldig für Noly da sind - und das für die gesamte Dauer ihres Hundelebens!

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Ist das wirklich zu viel verlangt? 

Wir wünschen allen LeserInnen einen guten Jahreswechsel und - denken Sie mal drüber nach!! ;-)

Stellvertretend für

Noly von der Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V.
www.tierhilfe-griechenland.de

http://tierhilfe-griechenland.zergportal.de/baseportal/Hunde/Tierhilfe_Griechenland/detailansicht&Id=388209

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