Montag, 19. November 2012

Was für eine Woche!


+++ Zuhause gesucht +++ Zuhause gesucht +++ Zuhause gesucht +++


Hallo liebe Leser,



während ich gerade genüßlich tief und fest auf meinem Kissen schlummere, geht mir die erlebnisreiche vergangene  Woche durch den Kopf:
Abgesehen von schönen Spaziergängen hier in der Gegend sind wir montagabends immer in der Hundespielstunde einer Hundeschule. Ich bin zwar immer etwas verunsichert zwischen Menschen und Hunden, mache aber Fortschritte und gehe hin und wieder mir auch schonmal bei Fremden Leckerchen abholen, einzige Bedingung: Sie dürfen mich nicht anschauen, ansprechen oder sonstwie Kontakt aufnehmen wollen, das macht mir immer noch Angst. Auch zu aufdringliche Hunde sind mir nicht geheuer, besonders die grossen, kleinere hab' ich lieber. Toll ist in dieser Stunde immer der aufgebaute Parcours, den ich mit Hilfe von Frauchen meistern kann, das macht mir Riesenspaß und da lerne ich im Moment, meine Angst zu überwinden, wenn eine der Trainerinnen dicht daneben steht,  auch schon mal die Leine nimmt, um mir über den Parcours zu helfen. Wenn ich so 'ne spannende Aufgabe habe, geht das nämlich viel besser!

Dienstags vormittags bin ich zusammen mit meinem Kumpel Klein-Marbo auf dem Hobby-Hundeplatz einer Nachbarin, dort sind Agilitygeräte aufgebaut, wir beide machen wegen unserer körperlichen Handicaps aber eine leichtere und vor allem eine langsamere Version (das ist die offizielle Version von meinem Frauchen! - In echt ist sie's aber, die selber so dermaßen gehandicapt mit ihren blöden kaputten Knochen ist, dass sie einfach so schnell nicht mitlaufen kann, daher nehmen wir Rücksicht und warten immer auf sie! ;-) ). Auch hier geht es einzig um gemeinsamen Spaß und Beschäftigung, und ich lerne auch hier, Ängst zu überwinden, z.B. die Angst, durch den Tunnel zu laufen. Mittlerweile hockt am anderen Ende dann schon die Nachbarin, lockt mich und ich hole mir erwartungsvoll Leckerchen von ihr ab. Jaha, das geht jetzt, weil ich nämlich kein Schisser bin!! Auch wenn sie den Platz aufschliesst, stupse ich ihr schonmal erwartungsvoll an die Hand, damit das etwas schneller geht und ich los sausen kann. Den ein oder anderen Blick in ihr Gesicht habe ich auch schon riskiert, ich glaube, sie ist mächtig stolz, dass ich sie anschaue, ohne in Panik zu verfallen, vielleicht mache ich das demnächst dann einfach mal was häufiger, denn es ist ja wichtig für Zweibeiner, dass sie ab und an so kleine Erfolge erzielen. Sie werden dann auch selbstbewusster und trauen sich mehr zu.

Noly hat wirklich Spaß auf dem Platz, zumal anschliessend noch Tobe- und Rennstündchen mit einer netten Münsterländerhündin angesagt ist. Ansonsten nimmt sie die ganze Sache aber nicht zu ernst, galloppert während einer Runde über den Parcours schon mal flugs gutgelaunt zu den Shelties der Besitzerin, die angebunden warten müssen. Jeder der drei bekommt einen freundschaftlichen Nasenstüber, dann lässt Noly sich wieder zurückrufen und macht mal eben mit schlenkernden Beinen den Parcours fertig. Wenn sie so mit ihren langen Stelzen, der vor Übermut kreiselnden Rute und keck erhobenem Köpfchen über den Platz schlenzt, meint man, trotz ihrer mittlerweile ca. 20 Monate, einen tapsigen, verspielten Welpen vor sich zu haben. Ich liebe diese clownige Art von meinem Mäuseken, durch die sie trotz allem, was gewesen ist, doch wahnsinnig viel Lebensfreude ausstrahlt!

Am Samstagnachmittag haben wir dann noch 'ne ganz besondere Aktion gestartet, zusammen mit Marbo fuhren wir in den Aachener Wald, wo das monatliche Rudelgassi eines Hundetrainers stattfand. Frauchen meint, ich solle so viele Erfahrungen wie möglich sammeln und ist daher immer auf der Suche nach solchen tollen Veranstaltungen. Wir waren zum ersten Mal dabei, und ich kann Euch sagen, es war einsame Spitze. Nicht nur, dass man im Aachener Wald ganz toll und unbesorgt laufen kann (hier zuhause springen einem ja ständig Rehe, Wildschweine o.ä. vor die Nase und wir laufen daher im Wald fast immer angeleint, denn einer von uns schnappt ganz sicher einen tollen Geruch auf), nein, es war auch trainingstechnisch für mich optimal (sagt Frauchen) - 18 Zweibeiner mit insgesamt 23 Hunden. Zuerst war ich auch völlig wuschig im Kopf - sowas hatte ich ja noch nie erlebt!!! Auch Marbo war schwer beeindruckt und hielt immer Ausschau nach seinen Zweibeinern. Weil er das so zuverlässig tat, durfte er auch ziemlich schnell von der Leine - fand ich natürlich oberdoof, denn er geriet hin und wieder aus meiner Sicht und sah all die spannenden Dinge, die es zu entdecken gab, immer als erster.
Diesmal war es Frauchen (mal wieder!), die ihre Angst überwinden musste, bis sie mich dann probehalber ableinte. (Ich muß gestehen, ich bin nicht immer so ganz 100%ig orientiert und doch tatsächlich in der Vergangenheit schon dreimal in eine völlig andere Richtung gelaufen, als Frauchen mich rief. Irgendwie krieg' ich manchmal nicht so ganz mit, aus welcher Richtung der Ruf eigentlich kommt, bekomme aber Angst, wenn ich nicht weiß, wo Frauchen ist und renne dann unbeirrbar in Richtung des erstbesten Zweibeiners, den ich erblicke - bis ich merke, das ist der verkehrte - dann schaue ich mich verzweifelt um, um sie zu finden. Meist läuft sie dann schon mit wedelnden Armen in meine Richtung, denn so 500 Meter lagen da schon mal zwischen uns. Puh, dann bin ich immer froh, wenn ich sie erkenne!). Jedenfalls war Frauchen das in völlig ungewohnter Umgebung erst mal zu heikel, zumal ich - naja - regelmäßig nach Ende der Läufigkeit (wo ich ja für mehrere Wochen an der Leine gehen muß) erstmal Durchzug auf den Ohren hab' und meine ersehnte Freiheit auskosten muß. Das war auch noch nicht wieder so ganz zuverlässig eingestellt.
In der Mitte des Spaziergangs fasste mein Frauchen aber Mut, ich hatte ihr genau zu diesem Zweck die ganze Zeit schon durch häufige Blicke zu verstehen gegeben, dass ich sie schon wahrnehme an meiner Seite. Nach Rückversicherung beim ortskundigen Hundetrainer, dass sämtliche Straßen weit entfernt seien, durfte ich dann auch laufen - und habe das bravourös gemeistert (meinte Frauchen anschließend mit leuchtenden Augen). Ich habe mich häufig am Marbo orientiert, der wiederum oft in Tuchfühlung mit unseren Zweibeinern trat, ließ mich selbst aber auch gut zurückrufen (was, ähem, tja, nicht immer ganz selbstverständlich ist, wenn ich mit anderen Hunden beschäftigt bin...). Waren wir beide mal zu weit vorgelaufen und kriegten ein bisschen Muffensausen, blieben wir einfach mitten auf dem Weg stehen, ließen die nachfolgenden Menschen an uns vorbeitreiben und bekamen unter Garantie bald wieder den uns vertrauten Zweibeinergeruch in die Nase. Kurzer Nasenstubser an Frauchens Hand, manchmal wurde das mit einem Leckerchen quittiert, dann konnten wir wieder voraus laufen. Das klappte prima und ich verlor immer mehr meine Unsicherheit, zwischen den ganzen Menschen hindurch zu laufen, hin und wieder bekam ich dabei wie beiläufig einen Streichler über den Kopf. Eigentlich gar nicht so übel! Auch die Hundekumpels fand ich ganz okay, am liebsten war mir aber mein vertrauter kleiner Kumpel. Alles in allem ein toller Nachmittag und anschliessend war nur noch ausruhen angesagt.



Wäre lieb, wenn ihr auch weiterhin an meinen Kumpel PETE denkt, wir wollen ihn nach Deutschland holen und brauchen Unterstützung!


Wünsche Euch eine schöne Woche!

Eure Noly von der

Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V.
www.tierhilfe-griechenland.de

http://217.20.127.128/baseportal/Hunde/Tierhilfe_Griechenland/detailansicht&Id=379128

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen