Freitag, 25. Oktober 2013

Sind wieder da-haaa! (Und leben noch!)

Der Posttitel passt in zweierlei Hinsicht - zunächst war Frauchen ja richtig faul in den letzten Monaten und hat hier lange nichts mehr hinzugefügt. Das liegt aber daran, dass sie eben ganz und gar nicht faul war im restlichen Leben und schlichtweg gar keine Zeit mehr blieb, Fotos zu machen und etwas über uns zu schreiben.
Ausserdem murmelte sie in der letzten Zeit öfter stirnrunzelnd vor sich hin: "Echtes Eigentor - Leben genießen - bei uns bleiben - geht doch nicht..." Zuerst verstand ich davon ja wirklich nur Bahnhof, aber dann bekam ich mit, wie sie den kleinen Zweibeinern erzählte, dass sie nun schon häufig Reaktionen auf die Blogeinträge über Facebook bekommen hat, die den Tenor hatten, man sähe doch deutlich, wie gut es den beiden Pflegehunden (tadaaa- damit bin ICH gemeint, naja, und der Pete auch) bei ihnen ginge, sie müssten einfach bleiben dürfen... Na, und da hat sie sich wohl gedacht, dass dieser Blog, der eigentlich als Vermittlungshilfe-Blog gedacht war für mich und natürlich auch für Pete ja ganz schön nach hinten losgegangen ist, wenn die Leser sich entspannt zurücklehnen, gemütlich Dönekes lesen und Fotos gucken und anschließend der Meinung sind, dass man am besten nix trenne, was zusammengehört ;-)
Tja, ÄTSCH kann ich da nur sagen, dumm gelaufen, Frauchen!!

Aber, liebe Leser und Fans von uns Drei- bzw. Komplettbeinern, wir suchen wirklich noch immer ein eigenes Plätzchen, denn leider ist es doch so, dass hier Platz und Zeit für den einzelnen immer etwas knapp bemessen sind. Pete käme damit wohl noch ganz gut klar, aber ich würde schon gern mehr erleben, mehr sehen, mehr rennen ("Und MEHR Erziehung geniessen!" - Psssst, Klappe, Frauchen!)
Ich bin mittlerweile schon mehr als 2 Jahre hier, exakt seit dem 13.7.2011, und niemand, der mich trifft, kann eigentlich wirklich verstehen, wieso ich nicht längst ein eigenes Zuhause habe. Bei uns im Feld habe ich eine feste Fangemeinde und Frauchens Facebookfreunde fragen häufiger nach: "Noch immer nichts für die Süsse???" Der Pete hat auch schon bald Einjähriges hier, es ist nicht wirklich zu fassen...

Naja, aber bevor ich hier noch länger fruchtlos rumjammere, erzähle ich Euch, weshalb der Posttitel noch passt: Wir waren nämlich drei Wochen lang mit Frauchen und Tochter Mia in Schwerin, wo Mia Schülerpraktikum machen konnte und endlich, endlich sind wir wieder zurück, ich habe meinen kleinen Tobekumpel wieder und den Garten und die Natur hier drumherum... Mal unter uns, liebe Leute, hätte ich da vorher genauer drüber nachgedacht, wäre ich nie im Leben mitgefahren - IN EINE STADT!! Mit vielen fremden Menschen, Touristenschwärmen, Fahrradfahrern und einer kleinen Wohnung in der Altstadt.
Aber ich wurde ja gar nicht erst gefragt und ehe ich's mich versah, stand ich im Auto und es ging los
So hätte Frauchen mich wenigstens unter Kontrolle, meinte sie (HÄ? Keinen blassen Schimmer, warum das nötig sein sollte...!).
Nachdem wir einen ganzen Tag unterwegs gewesen sind (UND, das muß ich an dieser Stelle einmal energisch anmerken, erst ganz am Ende des Tages unser Futter bekamen, ich meine, das muß doch tierschutzrelevant sein, vielleicht kann sich da ja jemand aus der geschätzten Leserschaft mal schlau machen?!), mehrere Staus und Pausen auf der Autobahn hatten (E-N-T-S-E-T-Z-L-I-C-H, also, wer sowas erfunden hat, gehört in den Zwinger!!!), kamen wir abends im Dunklen endlich an und wurden neben vielfältigen Stadtgerüchen (aber die konnte ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht wirklich einordnen) von Vogelgeschrei begrüßt - komische Vögel, da in MeckPom, die nachts um halb zehn im Dunklen kreischen, Möwen sagte Frauchen und dass sie sie mir später noch persönlich vorstellen würde.
In einer fremden Wohnung angekommen schlangen der Pete und ich unsere tierschutzrelevant verspätete Mahlzeit hinunter und entdeckten dann, dass Frauchen zwei kuschelige Decken für uns mitgenommen hatte, die wir dann auch gleich schon einmal einlagen.





Irgendwie hatte uns der Autobahntag genauso geschlaucht wie Frauchen. Aaaber - ich wusste ja auch noch nicht, was uns noch so erwarten würde in der Stadt. Es war schon wirklich heftig - überall Menschen und - ganz schrecklich - Fahrräder, die sind gaaanz anders, wenn nicht Frauchen oder die Kinder draufsitzen oder schieben, wirklich, ich schwör's! Frauchen macht das ja schon mal auf Spaziergängen hier zuhause, dass sie ein Fahrrad nebenher schiebt oder sich mal draufsetzt und mitrollert. Ich finde das ja echt unangenehm, die sind mir wirklich nicht geheuer, diese Dinger, aber ich schätze, dass so ein zweirädriges Gefährt auch seinen Auslauf braucht und deswegen sage ich nichts, sondern überstehe das einfach. Aber in Schwerin, das war echt die Härte!!! Frauchen war froh, mich an Halsband und strammem Geschirr doppelt gesichert zu haben, da ich in den ersten Tagen nur versuchte, abzuhauen, weg von all den Schrecknissen. Dem Pete hat das alles nix ausgemacht, der hoppelte vergnügt vor sich her, fand in der Stadt wahrscheinlich viel Interessantes zu schnabulieren (und Frauchen konnte ihn nicht hindern, denn an ihrem anderen Arm hing ja ich), er pinkelte alles an, was bei drei nicht auf den Bäumen war und schaute mitunter auf den engen Bürgersteigen interessiert in die entgegenkommenden Einkaufstaschen, was deren Träger meist mit einem ärgerlichen Blick quittierten (naja, die wissen ja nicht: "Der tut nix, der will nur gucken!" ;-) ). Gottseidank fand Frauchen am dritten Tag unseres Aufenthaltes ein ruhiges Waldstück, was wir mit dem Auto anfahren konnten und wo ich dann auch wieder in der Lage war, meine Geschäfte zu machen und ausgiebig zu schnüffeln. Zunächst hatten wir die fußläufig erreichbaren Touristenrouten ausprobiert, aber für den Schloßpark (und für Frauchen) war das natürlich unschön, dass zwei nicht ganz kleine Hunde mit umstellungsbedingt nervösen Därmen dringend mal... ihr wisst schon... Und dann das Ganze mit 'nem Plastikbeutelchen aufnehmen und entsorgen... mhhhhm!

Was ganz toll war, war, dass auch Frauchen eine Art Praktikum machte, nämlich bei einer Hundephysiokollegin. Die hatte einen superwitzigen kleinen Kumpel ("Grüß Dich Eddie!") und ein riesen-, riesengroßes eingezäuntes Grundstück, wo wir drei nach Herzenslust zusammen rennen und toben konnten. Wir waren leider nicht jeden Tag dort, aber Frauchen meinte, das hätte uns echt gerettet.
Und die Sabine, Eddis Frauchen, ist auch eine ganz, ganz Nette (sehr freigiebig mit Leckerchen *schmatz*), so dass ich mich schon bald ganz dolle freute, wenn wir auf ihr Grundstück einbogen und direkt mal bei ihr nachschaute, ob sie irgendwas verteilen mochte :-).
Unser Frauchen konnte viel lernen in der Zeit dort und wenn jemand von Euch, liebe Leser, aus der Umgebung Schwerin kommt und Euer Hund Probleme mit dem Gangwerk hat, empfehlen wir Euch wärmstens - besucht HUNDEPHYSIOTHERAPEUTIN SABINE !

Für unsere Menschen stand der Aufenthalt in Schwerin auch ein bisschen im Zeichen der Musik, denn am ersten Wochenende gaben die Wise Guys ein Kirchenkonzert nur ein paar Straßen von unserer Wohnung entfernt (die haben vor vielen, vielen Jahren ein Rudel gebildet, um gemeinsam zu heulen und das erwies sich mit der Zeit bei den Zweibeinern als echter Renner, sagt Frauchen, sie sind nun landauf und landab und noch viel weiter für ihre Heulkonzerte bekannt und ich denke ernsthaft drüber nach, ob ich mit meinen Kumpels hier auch sowas aufziehen soll. Ich überlege ja doch immer wieder, womit ich Frauchen eine Freude machen kann... ich glaube, ich behalte das mal im Hinterkopf für alle Fälle...) Naja, jedenfalls hieß das für uns drei Wochen lang musikalische Dauerberieselung von diversen CDs, durch die Wohnung tanzende und mitunter dümmlich grinsende Zweibeiner, und ich kann Euch versichern - das hat noch immer kein Ende gefunden, das sind anscheinend schlimme Spätfolgen. Noch schlimmer aber war, dass wir an besagtem Sonntagnachmittag nicht etwa entspannt im Wald das Herbstlaub durchstöbern konnten, nein, wir beide wurde paßgenau in Geschirre und Halsbänder eingehängt und mussten doch tatsächlich durch die Straßen der Alt- und Schelfstadt in Schwerin marschieren. Ziemlich nervig! An der Kirche angekommen begrüßten meine Menschen dann nach und nach die ganze Gruppe - alles völlig fremde Männer, wie ich sowas liebe!!!! - Juniorchefin Mia bekam Autogramme, Frauchen hatte alle Hände voll zu tun, denn ICH wollte jedenfalls kein Autogramm, sondern nur weg von da! Aber Prinz Charming alias Pete hatte natürlich mal wieder die Ruhe weg, war total easygoin' drauf und wäre wohl am liebsten zu jedem hingehopst, um Streicheleinheiten zu bekommen und beeindruckte dadurch WiseGuy Sari nachhaltig. Zum Glück blieb uns aber die Verwirklichung seines Vorschlags, das Konzert am Abend doch noch zu besuchen und uns Hunde dafür einfach als Blindenhunde zu deklarieren, erspart - Frauchen hatte zwar diesen flehenden, bettelnden Blick drauf (den kennt ihr, ich wette drei Kauknochen!), aber ein strenger Augenaufschlag meinerseits ließ sie dann rechtzeitig wieder zur Vernunft kommen! Allerdings trickste sie später ein wenig und verlegte den Abendgassigang wieder in diese Richtung, wir tigerten auf der total öden Wiese um die Kirche rum, hörten Menschenmassen Beifall klatschen (ich stellte mir nur vor, wenn die jetzt plötzlich alle nach draussen gestürmt kämen ... omG ) und dann kam Frauchen auch noch auf die wahnsinnig tolle Idee, sich ein Weilchen auf die Bank neben der Kirche zu setzen und irgendwie etwas entrückt in die Nacht zu lauschen. Zur allerbesten Schlafenszeit! Mannomannomann, was man so alles mitmachen muß im Tierschutz...

Zum Glück gabe es aber auch wieder mal richtiges Hundeprogramm und ein Ausflug zum Meer stand an, denn Frauchen hatte mir ja was versprochen, Ihr erinnert Euch?! Sie stellte mir die Kreischemöwen vor, allerdings schlossen wir aus sicherheitstechnischen Gründen nur entfernt Bekanntschaft, obwohl  ich schon extrem interessiert gewesen wäre, ein Ründchen mit denen im Meer zu toben. Überhaupt - das Meer *böarks* - wer hat eigentlich unterschrieben, dass Wasser so komisch schmecken darf??? Wi-der-lich!!!
Trotzdem war's ein schöner Tag, wenn man mal davon absieht, dass ich die einen potentiellen Spielkumpels nicht näher kennenlernen durfte und die anderen etwas schlaff-lethargisch waren, so sehr ich sie auch versuchte, zum Spielen zu animieren


 


Nur sehr unverschämt, dass Frauchen mich anschliessend als Lachnummer bezeichnete!!!


Während Pete, wenn er merkte, dass pausiert wurde, sich meist schnell hinlegte und die Umgebung scannte,

musste ich mich nach eine Weile Nichtstun einfach beschäftigen, das träge Rumsitzen liegt mir eher nicht so.

 Bin sehr beschäftigt!
 Und wenn wer stört, ...
 
 ...kann ich auch schon mal grantig werden...

Die Zweibeiner hatten wohl auch einen netten Tag, aber klar, in so angenehmer Begleitung :-D




 

So, jetzt muß ich Schluß machen, zuhause ist es wieder viel zu ruhig geworden, muß mal schauen, ob ich die  lahmen Herrschaften hier nicht ein bisschen auf Trab bringen kann ;-) .

Macht es gut und hört mal überall nach, wer ein liebevolles, geduldiges, ländliches Zuhause für einen Vierbeiner übrig hat. Oder auch für einen Dreibeiner! Macht ein bisschen Werbung für uns, damit wir auch endlich unsere Chance bekommen! Wir warten schon so lange drauf...


Tschüss,

Eure Noly von der Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V. und Pete vom Tierschutzverein Kreis Aachen e.V.

Kontakte:
Noly benötigt auf jeden Fall ein ländlich gelegenes Zuhause mit nicht zuvielen Treppenstufen bei hundeerfahrenen Menschen, die Zeit und Geduld mitbringen, um Nolys Vertrauen zu gewinnen, sie zu erziehen und auszulasten, ohne sie körperlich zu überfordern. Regelmäßige Spaziergänge von bis zu 1,5 Stunden Dauer müssen für die sportliche Maus natürlich sowieso sein, auch, um ihre Muskulatur zu erhalten. Da sie im Haus immer wieder in "explosionsartigen Überraschungsaktionen" dazu neigt, im Hunderudel gewisse Dinge "regeln" zu wollen, sollte sie besser als Einzelhund vermittelt werden, dann aber mit Kontakt draussen zu Spiel- und Tobekumpels, denn das ist ihr Leben :). Katzen kennt und mag sie tendenziell, aber diese leiden eher unter ihrer quirbeligen, etwas aufdringlichen Art, bräuchten also auf jeden Fall Rückzugsmöglichkeit. Kinder sollten im neuen Zuhause nicht leben, da Noly sich mit fremden Menschen noch immer schwer tut und Kinder ja schon mal öfter wechselnde Spielkameraden mitbringen. Noly ist recht wachsam und Autofahren ist mittlerweile okay für sie.
Bzgl. NOLY nur ein Verdacht ;) , aber trotzdem interessant zu lesen:  Griechische Hunderassen: Kritikos Lagonikos

PETE (ein bisschen runterscrollen)
Pete ist, sieht man von seinen Verlassensängsten ab, ein sehr pflegeleichter Hund, der auch prima zu anderen Hunden vermittelt werden kann (die sollten eher ruhigeren Charakters sein, denn quirlige Artgenossen überfordern ihn etwas und das macht er ihnen dann auch klar). Generell hilft ihm aber die Anwesenheit von Artgenossen bei Abwesenheit seiner Menschen. Er ist noch etwas futterneidisch.und klaut auch Essen, wenn er drankommt (und er kommt fast überall dran :) ). Für Pete wäre ein Zuhause mit Garten und nicht zu vielen Treppen schön, damit er auch in späteren Jahren mit seiner Behinderung gut zurecht kommt. Er geht supergerne spazieren, man sollte ihn da zeitlich ein bisschen kontrollieren und die Gänge nicht zu lang werden lassen (so um 45 Minuten geht er momentan). Er geniesst Massagen, die seine verspannte Muskulatur an Schultern, Rücken, Oberarmen und dem linken Bein lockern, das kann man leicht erlernen und ihm somit etwas Gutes tun. Da Pete vom Wesen her recht - tja, unabhängig - ist, ist er hier momentan nicht ableinbar, Prognosen, ob man das hinbekommen kann, wage ich nicht, eventuell hat er ein Problem mit den Ohren, da er tatsächlich nicht alle Frequenzen zu hören scheint - ich überlege noch, ob man ihm den Streß einer Untersuchung zumuten sollte, um genaue Ergebnisse zu haben (und damit eventuell weiterarbeiten zu können). Katzen sind okay für Pete, nur von Geflügel aller Art sollte man ihn fernhalten, von Kleintieren tendenziell eher wohl auch. Zu Kindern kann Pete gerne vermittelt werden, er ist sehr schmusebedürftig und menschenfreundlich.

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