Freitag, 20. April 2012

Bachblüten und Fahrradtraining

Zuhause gesucht +++ Zuhause gesucht +++ Zuhause gesucht


Seit ca. 14 Tagen bekommt Noly nun eine von unserer Hundetrainerin eigens auf sie abgestimmte Bachblütenmischung, und ich habe das sehr positive Gefühl, dass diese bei ihr anschlägt. Danke, liebe Elke! Kleine Entwicklungsfortschritte:

Noly hat momentan  - denke pubertätsbedingt - schon mal etwas Durchzug auf den Ohren und ist daher häufiger mal wieder an der Schleppleine unterwegs. Im Freilauf taucht sie meist direkt unterm Zaun durch auf die Wiesen, denn da schnüffelt, läuft und wälzt es sich so viel besser (und letzteres vor allem ergiebiger). Normalerweise dreht sie sich auf dem Absatz um, wenn ich pfeife, und rast herbei, aber immer wieder gibt es dabei auch Situationen, wo sie sich "festschnüffelt" und mich nicht mehr so direkt beachtet. Letztens hob sie zwar auf meinen Pfiff hin den Kopf, vertiefte sich dann aber erneut in Seelenruhe in ihr Mauseloch. Ich hab' mich daraufhin - relativ empört ;-)) - hinter'm nächstbesten Busch versteckt, eine kurze Weile gewartet und dann nochmal gepfiffen. Wieder ging der Kopf hoch, aber - "KEIN FRAUCHEN, das brav auf dem Weg auf einen wartet. Ach, Du meine Sch... - die hat mich verlassen!" Das konnte man an Nolys Gesicht deutlich ablesen, sie drehte sich komplett einmal um sich selbst mit hoch erhobenem Kopf, war sichtlich beunruhigt, bis --- ja bis sie auf dem Querweg den entgegenkommenden Hundebesitzer sah, der mir völlig entgangen war - ihren Panik-Senior mit Rauhaardackel Raudi ;-)))). Das ist der (also, der Mann, nicht der Dackel), der immer mit dunkler Kappe auf dem Kopf, starren Augenkontakt haltend und weit nach vorn gelehnt, mit dröhnender Stimme lockend  mit ausgestreckt wedelnder Hand Leckerchen reicht. Nolys persönlicher Panik-Coach!
Und was macht die Maus? - Gibt Gas und rast total erleichtert in vollem Galopp auf den Herrn los, beachtet das Dackelchen nur peripher, setzt sich vor dem Mann auf den Weg, blickt ihn an und hätte bitte gern für ihre Leistung ein dickes Leckerchen. Bekam sie auch. In der Zwischenzeit hatte ich mich aus meinem Hocksitz erhoben - nicht dass Nolys neue Liebe noch auf falsche Gedanken käme -  und laut lachend ein weiteres Mal gepfiffen. Da war die Kleine aber froh, gab Fersengeld und kam zu mir galloppiert. Wir näherten uns nun zusammen Nolys Ersatzpapa und wieder setzte sich die Maus und nahm wie selbstverständlich ein Leckerchen entgegen. Ein Riesen-Unterschied zu dem Hund, der noch vor zwei Monaten mit weit nach hinten gelehntem Körper und untergekniffener Rute hastig nach dem Leckerchen schnappt, nur um noch im selben Moment den eiligen Rückzug anzutreten und die Beute erst in gebührender Entfernung zu verzehren. Die anerkennenden Worte von Raudis Herrchen waren dann MEIN Leckerchen :-)!

Am Montag zum ersten Mal wieder auf dem Hundeplatz in der Spielstunde - es scheint wahnsinnig irre toll zu duften auf dem Platz, alle Hunde schnüffeln im Freilauf erst mal intensiv das gesamte Gelände ab, auch Noly. Dabei kommt man natürlich auch mal hin und wieder an fremden Hundebesitzern vorbei, kurzer Blick nach oben, kurzes Anschnüffeln einer erreichbaren Hand - und weiter geht's. WAS??? Kurzes Anschnüffeln erreichbarer Hände? Ich glaube, ich seh' nicht richtig! Noly, die bislang jeden Kontakt ängstlich, ja geradezu panisch, vermied, schnüffelt Hände an...
Diese Stunde war in mancherlei Hinsicht interessant:
Noly stieg zum ersten Mal dort auf Spielaufforderungen anderer Hunde ein, noch verhalten zwar, aber immerhin!
Zu Beginn der Stunde sabberte sie stark, was sich nach ca. 15 Minuten aber legte.
Sie verliebte sich ausgerechnet in den grummeligsten Rüden am Platz, einen witzigen Terriermix, der Artgenossen immer anzickt, wenn sie zu nahe kommen und daher von der Trainerin mit Spritzwasserflasche immer bei Hundebegegnungen überwacht wurde. Trotz der ein oder anderen Abfuhr, die Noly von ihm bekam, war sie besonders ausdauernd darin, ihn mit schlenkerndem Köpfchen, vorne schlaksig tief niedergebeugt anzuspielen - was einen großen Lacherfolg bei den Zweibeinern auslöste: "Ausgerechnet den, der spielt ganz bestimmt nicht mit Dir!" Und die nahe Tranerin mit Spitzwasser beeindruckte Noly auch nicht über alle Maßen.
Zum ersten Mal war Noly mutig genug, leckerchensuchenderweise durch den Agilitytunnel zu laufen, davon konnte sie dann, nachdem sie einmal verstanden hatte, es passiert nichts Schlimmes, gar nicht genug bekommen - stolzes Strahlemäuschen!

Vorhin haben wir unseren morgendlichen Spaziergang dann mal etwas anders durchgeführt - das Fahrrad kam mit. Noly bekam fast einen Herzinfarkt, als sie aus der Haustüre trat und da stand dieses komische Pedaldings in der Einfahrt, aber davon soll sie selbst erzählen:
Ja, Mann, da tritt man nichtsahnend aus der Türe und dann steht da dieses fremde - DING! Nur schnell dran vorbei, dachte ich mir, aber ausgerechnet als ich es schon fast geschafft hatte, Frauchen dran vorbeizuziehen, wird die langsamer und fasst das Dings auch noch an. Himmel Hergott - meine Nerven! Das wackelte und klapperte so! Und dann gab's erstmal Leckerchen. In der Einfahrt. Verstehe einer die Welt! Und immer noch machte Frauchen keine Anstalten, endlich aus der Gefahrenzone zu gelangen. (Wisst Ihr, ich glaube, manchmal hat die nicht mehr alle Haare an der Rute! oder so...) OK, hab' ich mir gedacht, kann ich mich ja auch nochmal hinsetzen, da gab's dann gleich wieder ein Leckerchen - halloooo? Na, so kommt man auch an sein Frühstück! Wir beschlossen dann doch, dass wir jetzt mal los wollten, allerdings wollte Frauchen nicht unfair sein und das Pedaldings zu Hause lassen. Also musste es mit. Im ersten Moment dachte ich ja, es stürzt sich im nächsten Augenblick auf mich, aber zum Glück ging Frauchen zwischen uns. Die passt auf mich auf und wird es sicher nicht zulassen, das das Dings mich verschluckt! Vorsichtshalber hielt ich aber mal eine gute Leinenlänge Abstand - Frauchen ist ja auch nicht mehr die Jüngste und ihre Reaktionsfähigkeit vielleicht auch nicht mehr die beste... Wer weiß?! Hundert Meter weiter trafen wir dann meine Kumpeline Jule und Frauchen leinte mich ab, damit wir beiden mal toben konnten. Das hat echt Spaß gemacht! Und das Beste war: Das Pedaldings hielt Frauchen weiter fest und das durfte nicht mitmachen! Ätsch! Wir gingen dann weiter, ich hatte kapiert, dass das Dings aus eigenem Antrieb gar nix macht und also auch nicht gefährlich für mich war. Ging Frauchen los, ging das Dings mit, hielt Frauchen an, hielt auch das Dings. Ist ja auch okay so! Aber auf einmal setzte sich Frauchen obendrauf, das fand ich aber sehr aufregend. mal schauen, wie das Dings reagiert (also, wenn sie sich auf mich setzen würde, ich wüsste schon, was ich täte - hähä!). Das Pedaldings war aber ganz brav, soweit ich das beurteilen konnte, ich hab' mich aber trotzdem mal nahebei gehalten, so dass ich hätte eingreifen können, wenn's für Frauchen gefährlich geworden wäre. Ich bin ja schon irgendwie verantwortlich für sie... Sie schien aber immer besser mit dem Reiten zurechtzukommen, hielt zwischendurch mal an, dann gab's an ihrer rechten Seite ein  Leckerchen für mich, weil ich so toll auf sie aufpasste. Wenn dann das Pedaldings wieder losging, musste ich aufpassen, den Anschluß nicht zu verlieren. Und ständig beobachtete ich besorgt Frauchens Gesicht, ob sie vielleicht ängstlich wurde oder so. Da hätt' ich ja dann was tun müssen. Ab und zu fing sie meinen Blick ein und fing sofort an zu strahlen - das ist schon ein wirklich gutes Gefühl, so als Hund, wenn man weiß, man gibt Frauchen so viel Sicherheit, dass sie sich sogar die gefährlichsten Dinge traut! Zusammen sind wir stark, Frauchen! Yeah!
Ungefähr in der Mitte unseres Ründchens hatte ich dann das Gefühl, Frauchen wäre jetzt soweit, dass ich ihr zutrauen könnte, mal ein Stück allein zu reiten und habe mich seitlich in die Wiese geschlagen. Dabei habe ich dann so getan, als würde ich sie nicht ganz genau beobachten, sondern im Gras rumschnüffeln.Gleich fing sie aber an zu rufen, ich denke, sie brauchte mich doch wieder an ihrer Seite, also bin ich ganz schnell hin. Riesig erleichtert schob sie mir ein Leckerchen zwischen die Zähne! Klar Frauchen! Ich bin da, wenn Du mich brauchst, ich pass' auf Dich auf!! Hmm, musste ich also noch kleinschrittiger vorgehen - manchmal hängt davon ganz entscheidend der Lernerfolg ab! Den Satz hat irgendwann mal im Fernsehen so einer gesagt, ich glaube, der trainiert Zweibeiner, ist aber selber einer, der Zweibeinerprofi Martin Rütter glaub' ich... Deswegen hat der auch eine eigene Sendung bekommen, weil das ist ja schon 'ne tolle Leistung für'n Zweibeiner, Artgenossen trainieren!
Zurück zu meiner Tour mit Frauchen: Erstmal war also wieder Pedaldings-Begleithund angesagt, dann ließ ich mich etwas zurückfallen - sie packte es! Schon tauchte ich wieder neben ihr auf - ein Strahlen auf ihrem Gesicht. Nach einer Weile wieder in die Wiese und wieder raus - sie packte es! Als ich neben ihr auftauchte, steckte sie mir beim Reiten ein Leckerchen zu. Wow! Frauchen! Du wirst immer souveräner! Ok, dann geh' ich jetzt mal'n bisschen weiter auf die Wiese... - Klappt!!! Mal ein bisschen schnüffeln... - Klappt!!! Ein paar Galoppsprünge... Klappt!!! - Oh Wahnsinn, sie lernt wirklich schnell, mein Frauchen, wenn man sie nicht überfordert! Und plötzlich, als sie mich so dahergalloppieren sah, kriegte sie wohl auch Lust, so schnell zu sein und hat das Pedaldings richtig angestachelt, schneller zu werden. - Oder ob es mit ihr durchgegangen ist? Bin lieber doch nochmal gucken gerannt. Gleich Leckerchen kassiert. Ah, nein, sie hatte wirklich Spaß, sie hat's geschafft!!! Mit meiner Hilfe hat sie gelernt, das Pedaldings sicher zu beherrschen! Wenn man dann so tolle Erfolge sieht, macht es natürlich auch irren Spaß, sowas zu üben! Ich bin so stolz auf mein Frauchen!!!

Danke, meine kleine, große Noly! Ich bin auch irre stolz auf Dich! Du bist die beste Lehrmeisterin, die es gibt!





Eure Noly von der Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V.
www.tierhilfe-griechenland.de

http://217.20.127.128/baseportal/Hunde/Tierhilfe_Griechenland/detailansicht&Id=372316

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen